Auf den Spuren von Dante Alighieri
Dante, unser Reiseleiter zu einigen der schönsten Städte, Burgen und Abteien Italiens!
Vor 700 Jahren ist Dante Alighieri gestorben, der Autor der GÖTTLICHEN KOMÖDIE. Dieses Buch ist eines der wichtigsten Werke der abendländischen Literatur und für uns moderne Leser vielleicht eines der am schwersten zugänglichen. In über 14000 Versen lässt Dante einen bunten Reigen von historischen, biblischen und mythologischen Persönlichkeiten vorüberziehen, die ihre Geschichten erzählen, in denen nach und nach die politische, religiöse und philosophische Weltsicht des Autors präsentiert wird.
Aber Dante war kein Stubengelehrter, sondern ein Mensch, der mitten im Leben stand. Er war Soldat, Politiker und vor allem Liebender, und er hörte sich auch gerne Klatschgeschichten an, die er ebenso in seinem Epos verarbeitete wie antike Mythen oder Erzählungen aus der Bibel. Wenn sein Werk für uns heute schwer verständlich ist, dann vor allem auch deshalb, weil uns all diese Hintergründe nicht mehr gegenwärtig sind. Dem soll unsere Reise abhelfen! Sie soll einen neuen Zugang zur GÖTTLICHEN KOMÖDIE bieten, indem wir vor Ort erfahren, wo Dante lebte und bei wem er während seines Exils weilte, wo Guelfen gegen Ghibellinen kämpften und wo Francesca da Rimini ermordet wurde. Dazu lesen wir kleine Auszüge aus Dantes Epos, und so spielt Dante unseren Reiseleiter zu einigen der schönsten Städte, Burgen und Abteien Italiens! Vorkenntnisse irgendeiner Art sind nicht nötig, Voraussetzung für die Teilnahme an dieser Reise ist lediglich das Interesse für italienische Kunst und Kultur. Und da zur Kultur eines Landes auch Essen und Trinken gehören, werden die Gaumenfreuden nicht zu kurz kommen!
1. Tag: Donnerstag 7. April 2022
„Lo primo tuo rifugio, il primo ostello / sarà la cortesia del gran Lombardo / che ‚n su la scala porta il santo uccello;“ (Die erste Zuflucht und die erste Herberg‘ wird der mächtige Lombarde Dir bieten, der auf der Leiter führt den heilgen Vogel) Par XVIII, 70-73
Der „mächtige Lombarde“, der Dante nach seiner Verbannung aus Florenz die erste Herberge bot, war Bartolomeo della Scala, der Herr von Verona. Bei den Scaligern hat Dante mehrfach Zuflucht gefunden während seines 20 Jahre dauernden Exils, und das „Paradiso“, der 3. Teil seiner GÖTTLICHEN KOMÖDIE, ist dem Bruder Bartolomeos gewidmet. Verona wird auch unsere erste Station sein. Wir starten morgens um 8 Uhr in Konstanz und werden gegen 16.00 Uhr in Verona eintreffen. Dort wohnen wir im Hotel Capuleti im Zentrum. Von hier aus machen wir einen ersten Stadtrundgang und besichtigen die Piazza Bra mit der Arena, die Piazza Erbe, die Arche Scaligere und schließlich die Piazza dei Signori, wo wir im Ristorante „Dante“ zu Abend essen.
2. Tag: Freitag, 8. April 2022
Am Vormittag besuchen wir den Dom, Sant’Elena, San Fermo und Anderes, was bereits Dante gesehen hat. Das Mittagessen ist frei. Nachmittags steht der Besuch des Castelvecchio, der Scaligerburg, und der Kirche San Zeno auf dem Programm. Anschließend fahren wir in die Weinberge des Valpolicella zum Weingut Serego Alighieri, das einst Dantes Sohn gehörte. Noch heute produzieren seine Nachfahren hervorragenden Wein, den sie uns in einer „Dante Experience“ genießen lassen werden. Abendessen in der Trattoria „Bersagliere“ in der Nähe des Hotels.
3. Tag: Samstag, 9. April 2022
„... florentini natione non moribus“ (Florentiner nach seiner Geburt, aber nicht den Sitten nach) - so charakterisiert Dante sich selbst am Anfang der GÖTTLICHEN KOMÖDIE, und in dieser Formulierung findet sich bereits die ganze Zwiespältigkeit der Gefühle wieder, die der Dichter „seiner“ Stadt gegenüber hegte. In Florenz wurde er im Mai 1265 geboren, und Florenz hat ihn 1302 aus seinen Mauern verbannt - das tragischste Ereignis seines Lebens. Wir kommen gegen Mittag in Florenz an. Einchecken im Grand Hotel Baglioni. Mittagessen im Panoramarestaurant des Hotels. Am Nachmittag werden wir Dantes Spuren in Santa Maria Novella, dem Dom und dem Baptisterium folgen. Abendessen frei.
4. Tag: Sonntag, 10. April 2022
Vormittags werden wir im Palazzo Vecchio, der Casa di Dante, im Kirchlein Santa Margharita und in Santa Croce den Spuren von Dantes Leben als Politiker, als Liebender und als Dichter nachgehen und dabei erfahren, wie Dante über seine Vaterstadt und ihre Einwohner gedacht hat. Nach einem gemeinsamen Mittagessen fahren wir ins nahe Casentino und besuchen dort das Castello di Romena und die zugehörige romanische Kirche. Anschließend Einchecken im Albergo Casentino direkt gegenüber der Burg von Poppi. Im rustikalen Hotelrestaurant in den ehemaligen Stallungen des Castello essen wir zu Abend.
5. Tag: Montag, 11. April 2022
„Li ruscelletti che de’ verdi colli / del Casentin discendon giuso in Arno, / facendo i lor canali freddi e molli“ (Die Bächlein, welche von den grünen Hügeln des Casentino hin zum Arno rinnen und ihre Ufer kühlen und befeuchten) Inf XXX 64-66
Das grüne Tal, wo der Arno seinen Lauf beginnt, war Schauplatz der wichtigsten kriegerischen Leistung des jungen Dante: In der überaus blutigen Schlacht zwischen Guelfen und Ghibellinen in der Ebene von Campaldino am 11. Juni 1289 war Dante in vorderster Front mit dabei, und zwar aufseiten der siegreichen guelfischen Florentiner. Trotzdem war er während seines Exils mehrmals bei den ghibellinischen Grafen Guidi zu Gast, den mächtigen Herren des Casentino. Wie dieser Widerspruch zu klären ist - dazu mehr an Ort und Stelle, wenn wir die Burgen Romena und Poppi besuchen. In der Bibliothek des Castello di Poppi werden wir einige der ältesten Ausgaben der GÖTTLICHEN KOMÖDIE zu sehen bekommen. Dann fahren wir hoch in waldigen Berge zur Abtei Camaldoli, wo wir in der Pilgerherberge des Klosters unser Mittagessen erhalten. „... qui è Romualdo ,/ qui son li frati miei che dentro ai chiostri / fermar li piedi e tennero il cor saldo“ (hier ist Romuald, hier sind meine Brüder, deren Füss‘ im Kloster verweilten, während fest zugleich das Herz blieb) Par XXIV 49 - 51
Der heilige Romuald hatte in den bewaldeten Bergen des Casentino jenes Kloster gegründet, nach dem sein Orden benannt wurde: Camaldoli. Die Camaldolenser, zu Dantes Zeit einer der mächtigsten Orden in Mittelitalien, waren aktiv in Kultur und Politik. Aber es gab auch Eremiten unter ihnen, und das Stammkloster samt Einsiedlerklause existiert bis heute und ist bewohnt. Wir werden es am Nachmittag besuchen, und dabei erfahren, daß Dante nicht immer so wohlwollend wie im obigen Zitat über Kirche und Klöster geurteilt hat!
6. Tag: Dienstag, 12. April 2022
„Amor, ch‘a nullo amato amar perdona“ Inf V 103
‚Amor, der keinem Geliebten das Lieben erlässt‘ - vielleicht einer der schönsten Verse der GÖTTLICHEN KOMÖDIE, sicher einer der berühmtesten: Francesca da Rimini spricht, die große Liebende, die auf tragische Weise um ihrer Liebe willen sterben musste. Die Geschichte um Paolo und Francesca hat wie keine andere die Leser Dantes beeindruckt und Schriftsteller und Maler aller Epochen angeregt. Nach einer Panoramafahrt durch Berge und Hügel der Marken, mit Mittagspause in der Renaissancestadt Urbino, werden wir diese Geschichte am vermuteten Schauplatz der grausamen Ereignisse zu hören bekommen: Burg Gradara, hoch über der Adria gelegen und bis heute gut erhalten, die Burg der Herren von Rimini, wo vermutlich auch Dante zu Gast war. Danach Weiterfahrt an die Adria zum Monteconero. Wir wohnen im Hotel Monteconero, einem ehemaligen Kloster hoch oben auf dem Berg mit spektakulärer Sicht übers Meer. Dort essen wir auch zu Abend.
7. Tag: Mittwoch, 13. April 2022
„E Pietro Peccator fu‘ ne la casa /di Nostra Donna in sul lito adriano” Par XXI 122-123
(und Petrus Peccator hieß ich im Haus der Lieben Frau am Adriagestade) Das ‚Haus der Lieben Frau‘ existiert bis heute: Santa Maria di Portonovo am Monteconero. Es ist eine der schönsten und ungewöhnlichsten romanischen Kirchen Italiens. Das einstige Kloster ist längst den Wellen zum Opfer gefallen, nur das Kirchlein steht noch auf einem Felsen über dem Meer. Wir werden es nach einem Strandspaziergang besuchen. In Portonovo gibt es dann im Fischrestaurant „Da Giacchetti“ ein typisches Mittagessen direkt am Meer. Nachmittags fahren wir weiter nach Ravenna und besuchen zunächst die Kirche Sant’Apollinare in Classe mit ihren wunderbaren Mosaiken. Einchecken im NH-Hotel im Zentrum von Ravenna. Abendessen im Hotel.
8. Tag: Donnerstag, 14. April 2022
In Ravenna starb der große Dichter 1321 im Alter von 56 Jahren, hier befindet sich auch sein Grab, sehr zum Ärger der Florentiner, die mehrfach versucht haben, sich seiner sterblichen Überreste zu bemächtigen - ohne Erfolg. In Ravenna besichtigen wir das Grab Dantes, aber auch die Kunstwerke, die zu seiner Zeit fast schon 1000 Jahre alt waren und ihn sehr beeindruckten und dichterisch anregten: die frühchristlichen Mosaiken in Sant‘Apollinare Nuovo und anderen Kirchen der Stadt. Außerdem wird uns ein Franziskanerpater durch die einzige monographische Dantebibliothek und das Dantemuseum im ehemaligen Franziskanerkloster führen. Das Mittagessen ist frei. Am Nachmittag werden wir den Komplex von San Vitale und das Mausoleum der Galla Placidia besuchen. Anschließend freie Zeit. Abendessen im Hotel.
9. Tag: Freitag, 15. April 2022
„E la regina del cielo, ond’io ardo/tutto d’amor, ne farà ogne grazia,/però ch’i’ sono il suo fedel Bernardo.” Par XXXI 100 – 102
(Die Himmelskönigin, für die ich brenne/ in heißer Liebe, schenkt uns jede Gnade, denn ich bin Bernhard, ihrgetreuer Diener.) Bernhard von Clairvaux ist der berühmteste Heilige des Zisterzienserordens und der letzte Führer Dantes bei seinem Aufstieg in die himmlischen Sphären. Auf der Heimfahrt nach Konstanz machen wir daher eine letzte Station in der Zisterzienserabtei Chiaravalle della Colomba bei Piacenza, wo heute noch Mönche leben. Nach einem Rundgang bekommen wir in der Landtrattoria „Da Gianni“ neben dem Kloster ein letztes gemeinsames Mittagessen, bevor es endgültig zurück nach Konstanz geht.
Sie erhalten bei Reisebeginn eine Mappe mit ausführlichen Unterlagen und die deutsche Reclamausgabe der GÖTTLICHEN KOMÖDIE.
Programmänderungen vorbehalten.